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Refertilisation

15.10.2012

Refertilisation – Vasovasostomie/Tubulovasostomie

Von Frau Dr. med. Claudia Krallmann 10/12

Auch nach einer Sterilisation (Vasoresektion) erleben Männer den Wunsch nach einer erneuten Vaterschaft.

Grundsätzlich ist es möglich, eine Refertilisierung durchzuführen, um die Sterilisation rückgängig zu machen. Diese Operation, bei der die Samenleiterenden beider Seiten erneut miteinander verbunden werden, wird Vasovasostomie genannt und kann als ambulante Operation in einer Vollnarkose durchgeführt werden.

Die Operationstechnik setzt eine große Erfahrung und handwerkliche Fähigkeiten des Operateurs voraus und wird als mikrochirurgischer Eingriff unter einem Operationsmikroskop durchgeführt. Bei der Vasovasostomie werden über einen kleinen Schnitt am Hodensack die Samenleiterenden frei präpariert und mit spezieller Nahttechnik und feinstem Nahtmaterial mehrschichtig mikrochirurgisch miteinander verbunden. Bereits in der Operation wird die Durchgängigkeit der Samenleiter durch den Nachweis von Spermien geprüft. Sollte der Befund während der Operation nicht für eine erfolgreiche Vasovasostomie sprechen, kann ggf. der Samenleiter direkt mit dem Nebenhodenkanälchen verbunden werden. Diese Operation wird Tubulovasostomie genannt.

Beide Operationsmethoden bergen, wie jeder chirurgische Eingriff, gewisse Risiken, die jedoch in der Regel selten und überschaubar sind. Gelegentlich können leichte Schwellungen des Hodensacks oder lokale Blutergüsse auftreten. Die Schmerzen nach der Operation lassen sich gut mit leichten Schmerzmedikamenten behandeln. Am Tag der Operation können Sie in der Regel nachmittags die Klinik wieder verlassen. Sie müssen mit einer Arbeitsunfähigkeit von ca. einer Woche rechnen.

Eine Refertilisierung – Vasovasostomie oder Tubulovasostomie – erreicht in ca. 85% eine erneute Durchgängigkeit der Samenleiter und verspricht, in Abhängigkeit von der Partnerin, gute Chancen auf eine Spontanschwangerschaft. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Vasektomie viele Jahre zurückliegt.

Zusätzlich kann bei der Operation die Entnahme von Hodengewebe zur feingeweblichen Begutachtung durchgeführt werden. Damit ist eine genaue Einschätzung möglich, wie umfassend der Hoden Spermien produzieren kann. In besonderen Fällen kann es sinnvoll sein, die Operation mit der gleichzeitigen Sicherung von Spermien aus dem Hodengewebe oder Nebenhoden zu kombinieren. Dieser Eingriff wird testikuläre Spermienextraktion (TESE) oder epididymale Spermienaspiration (MESA) genannt.

Vor der Operation sind Voruntersuchungen sinnvoll und notwendig, um bestmögliche Erfolgsaussichten für die Operation zu gewährleisten. Dabei werden eine körperliche Untersuchung des Genitales, eine Ultraschalluntersuchung der Hoden und eine Blutentnahme durchgeführt. Durch die Bestimmung der männlichen Hormone kann die Spermienbildung im Hoden einschätzt werden. Die Untersuchung einer Samenprobe ist sinnvoll, um mögliche Infektionen der ableitenden Samenwege vor einer Operation behandeln zu können. In einem Gespräch mit dem Narkosearzt werden Sie ausführlich über die Narkose informiert.

Die Kosten für die Voruntersuchungen und die ambulante Operation werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Eine genaue Aufstellung der Kosten sollten Sie beim behandelnden Urologen im Rahmen des Beratungsgesprächs erhalten.


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